4.9.05

Was alles schiefläuft

Ich finde keine Ruhe. Seit fünf Tagen hocke ich hier bei der Schwiegerfamilie und finde keine Ruhe. Nur für einige Augenblicke alleine meinen Gedanken nachhängen - wie wäre das schön. Allein, es geht nicht. Es ist schon beinahe absurd. Da hat man “Urlaub”, abseits des Alltags, doch jeder Augenblick scheint verplant. Ist es das, dieses Gefühl des “alles ist bereits vorhergeplant” welches uns als Menschen davon abhält verrückt zu werden? Oder läßt es uns verharren im Dunkeln, ohne Einblick in die allumfassenden Realitäten? Ich möchte annehmen: letzteres. So weit sind wir gekommen, so viele haben dafür ihr Leben gelassen: damit wir uns nach wie vor nur mit Brosamen zufrieden geben, nur ein winziger Happen des Menschseins uns als ausreichend erscheint - hier, du bekommst eine Arbeit, daraus resultiert Unterkunft und Nahrung; wage nicht, mehr zu verlangen, wage nicht, eigene Gedanken zu denken, wage nicht, dich weiter zu entwickeln. Bleibe in deinem erbärmlichen, kleinen Weltbild gefangen denn wehe du überschreitest die Grenzen. Was bringt eine Gesellschaft dazu? Angst vor dem Unbekannten? Aber die Zukunft ist keine Unbekannte - sie geschieht, ständig, ob wir uns in Angst vor ihr verstecken, uns bemühen die Vergangenheit derart zu zementieren auf dass die Zukunft sich nicht entfalten kann, oder ihr freudig entgegensehen. Je mehr wir auf dem Bestehenden beharren, desto abrupter wird die nächste Veränderung stattfinden. Als wäre die Vergangenheit ein Luftballon, der immer weiter mit Luft gefüllt wird. Anstelle den Ballon gegen einen neuen, größeren zu tauschen, die enthaltende Luft in den neuen Ballon zu übernehmen, halten wir den Ballon fest. Doch die Luft wird weiter hineingelassen, immer mehr; der Ballon wird immer größer, doch er kann nicht ewig weiter wachsen. Also steigt der Druck im inneren, stetig, bis schließlich der Ballon nicht mehr größer werden kann, die bis aufs äußerste gedehnte Hülle dem Druck nicht mehr standhalten kann. Bis er platzt, der Druck sich explosionsartig Raum verschafft. Dann ist es zu spät. In dem neuen, größeren Ballon ist kein Raum für die festgefahrenen Ideen und Ideologien des alten. In dem Chaos werden neue, passende Strukturen entstehen, doch um welchen Preis? Es fand keine Vorbereitung statt, keine Möglichkeit eines sanften Übergangs.

1 Comments:

At 10 Januar, 2006 11:02, lucyandres5501 said...

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